Gruppentherapie Hamburg Trauma und Wachstum Traumatherapie Praxis Susanne Marquardt

 +++ Neuer Gruppenstart im Februar 2026  – für eine Platz­anfrage kontaktieren Sie mich gerne +++

Heilpraktikerin und Therapeutin Susanne Marquardt

Susanne Marquardt
Therapeutin

Gruppen­therapie in Hamburg

Trauma und Wachstum. Vom Getrennt­sein ins Verbunden­sein

„Die Wirkung von Trauma zeigt sich in unseren Beziehungen zu uns selbst und zu unserem Körper, in den Beziehungen zu anderen Menschen, zur Welt und zum Leben. Deswegen liegt der Schlüssel zur Traumaintegration ebenso in Beziehungen. Wir sind zutiefst soziale Wesen und in der gesunden Bezogenheit aufeinander liegt eine große Heilkraft, die es zu entdecken gibt.“

– Verena König

Eine traumatische Erfahrung ist eine Erfahrung, die zu schmerzhaft ist, um sie allein auszu­halten. Wir wenden uns ab und schauen nicht weiter hin. Weil wir mit dem schmerzlich Erlebten, mit dem Verwundet­sein in uns allein waren oder noch immer sind. Wir sind so unaus­haltbar allein, dass unserem System nichts anderes übrigbleibt, als uns von uns selbst zu trennen. Und das ist, wie Gabor Maté sagt, das eigentliche Trauma.

„Die größte Wunde im Trauma
ist die Trennung von uns selbst.“

– Gabor Maté

Doch wenn wir von uns selbst abgeschnitten sind, von unserer Authentizität, von unserem Bauch­gefühl, von unseren Emotionen, wirkt sich das auf unser ganzes Leben und auf unsere Beziehungen aus.

Wir passen uns an, ziehen uns zurück oder werden in Beziehung abhängig. Erst wenn wir wieder in Verbundenheit mit uns selbst kommen, ist auch wieder Beziehung zu anderen wirklich möglich und sicher.

Die Gruppentherapie „Trauma und Wachstum: vom Getrenntsein zum Verbundensein“ bietet einen Raum, in dem wir als Gruppe die Erfahrung machen können, dass wir nicht unser Trauma sind. Das wir nicht das sind, was uns passiert ist. In uns ist Leid, aber viel größer ist unser Potenzial, es zu überwinden und daran zu wachsen. Daran glaube ich zutiefst. Und das, was wir dafür brauchen, ist Verbundenheit: Verbundenheit mit uns selbst, mit anderen und mit dem Größeren, was auch immer darunter persönlich verstanden wird. So können wir aus dem Trauma und durch das Trauma wachsen. Und deswegen heißt diese Psychotherapie-Gruppe „Trauma und Wachstum“.

Praxis Susanne Marquardt - Gruppentherapie in Hamburg

Inhalt­liches

Bindung neu lernen und Trauma bewäl­tigen in der Gruppen­psycho­therapie

„Trauma und Wachstum“ ist eine fortlaufende Therapie­gruppe in Hamburg mit zwei dreistündigen Sitzungen im Monat. Sofern ein Platz frei ist, können Sie zu einem beliebigen Zeit­punkt in die Gruppe einsteigen und solange auf dem thera­peutischen Weg mitreisen, wie es Ihnen guttut und Sie unterstützt. Dadurch kann sich die Zusammen­setzung der Gruppe immer wieder ändern. Neue Reise­gefährten und -gefährtinnen bringen frischen Wind und neue Perspek­tiven ein. Wir lernen stetig neu, Vertrauen zu finden und Abschied zu nehmen und vermeiden, dass sich in der Gruppe feste Muster bilden. Das ist wichtig. Denn Wechsel helfen uns, die Lebendigkeit und Offenheit in der Gruppe zu bewahren.

Zugleich bieten solche Wechsel ein realistisches Übungs­feld für die sich im Leben selbst ständig verändernden Beziehungen. Wie fühlt es sich an Nein zu sagen? Was passiert da bei meinem Gegen­über? Wie kann ich in Beziehung bei mir bleiben? Nur durch die Erfahrungen ändert sich etwas in unserem System. Und für diese Erfahrungen – sich in Beziehungen ausprobieren, Bindung neu lernen, etwas, das uns fehlt, nachnähren – sind die Möglich­keiten in der Psycho­therapie-Gruppe vielfältiger als in der Einzel­therapie. Die Land­schaft unserer Reise wird weiter und offener, es gibt mehr Hände, die uns halten, Ohren, die uns hören, Augen, die uns sehen.

Gruppenpsychotherapie Trauma behandeln Bindung neu lernen

Damit der Wechsel innerhalb der Gruppe produktiv bleibt, braucht es jedoch auch Konstanz. Dafür bin ich als Trauma­therapeutin Ihre verlässliche Gruppen­leitung. Auch Termin und Ort bleiben immer gleich. Und jeder, jede neue Hinzu­kommende verpflichtet sich für mindestens sechs Termine, sodass Beziehungserfahrungen und Vertrauens­bildung genügend Zeit und Raum haben, sich zu entfalten.

An wen richtet sich das Angebot für die Trauma­therapie-Gruppe?

Die Gruppen­therapie „Trauma und Wachstum“ eignet sich für Menschen, die Erfahrungen mit seelischen Verletzungen, Bindungs- oder Entwicklungs­traumata gemacht haben und sich nun auf den Weg zu neuer Verbunden­heit im Innen und Außen machen wollen – Schritt für Schritt, Schrittchen für Schrittchen.

Ebenso sind in dieser Gruppe all diejenigen gut aufgehoben, die schon eine Einzel­therapie gemacht haben und jetzt das, was sie für sich verstanden haben in einer geschützten Gruppe neu erfahren und ausprobieren möchten.

Zuletzt kann die Psycho­therapie-Gruppe „Trauma und Wachstum“ denjenigen Menschen einen kostbaren Heilungs­weg zum wahren Selbst eröffnen, die sich in den folgenden Fragen und/oder Aussagen wieder­erkennen:

 

  • Ich fühle mich getrennt von mir, meinem Körper, meinen Gefühlen, meinen Bedürfnissen.
  • Ich möchte meine Bindungs­muster/Beziehungs­muster verstehen.
  • Wie fühlt sich das an, verbunden mit mir selbst zu sein? Wie kann das überhaupt gehen?
  • Ich sehne mich nach Verbunden­heit und Nähe, aber ich kann es nicht zulassen, nicht halten, nicht spüren.
  • Ich möchte mich in einem geschützten Umfeld in Nähe und Distanz zu anderen Menschen entdecken und ausprobieren.
  • Ich möchte lernen, mich selbst besser wahrzunehmen, meine Bedürfnisse, meine Gefühle, meine Grenzen.
  • Wie kann ich mit überwältigenden Gefühlen in mir umgehen?
  • Wie kann ich mich in meinem Körper wieder zuhause fühlen?
  • Wie finde ich zurück zu meinem Bauch­gefühl / zu meiner Authentizität?
  • Wie kann ich in Gruppen/Beziehungen einen Platz finden?
  • Wie kann ich mich selbst fühlen, wenn ein Gegenüber da ist?
  • Wie kann ich Beziehung nicht mehr als gefährlich, sondern als sicher erleben?
  • Wie kann ich Vertrauen erleben/erfahren: in mir und mit anderen?
Gruppentherapie bei Traumatherapeutin Susanne Marquardt Hamburg Barmbek

Welche Inhalte erwarten Sie in der Gruppen­therapie „Trauma und Wachstum“?

In der Therapiegruppe werden im regelmäßigen Wechsel unterschiedliche Themen behandelt, von denen ich Ihnen hier einige Schwerpunkte vorstellen möchte. Erfahrungs­gemäß werden davon nicht alle während der eigenen Gruppen­zeit erlebt. Aber haben Sie Vertrauen! Meist fügt es sich so, dass genau das kommt, was für einen gerade hilfreich ist. Einzelne Aspekte, die für Sie besonders wichtig sind, können Sie dann noch einmal gezielt für sich vertiefen, zum Beispiel bei einem Intensiv-Wochen­ende in einem passenden Gruppen­angebot oder bei Einzel­begleitungen in einer Traumatherapie.

Die Kraft der Selbstwirksamkeit und Selbstregulation
„Wenn du weißt, was du tun kannst, endet die Ohnmacht.“ – Verena König

Traumatische Erfahrungen, ganz gleich zu welcher Zeit im Leben wir sie machen, zeichnen sich durch das intensive Erleben von Ohnmacht aus. Wir erfahren ein übermächtiges Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefert­seins. Menschen, die solche Erfahrungen gemacht haben, fallen in belastenden Momenten sehr schnell wieder in den alten Schmerz zurück. Denn der Körper erinnert sich an die Bedrohung, selbst wenn die Situation längst vorbei und unsere Gegenwart sicher ist. Die Gefühle von Angst, Hilflosigkeit oder Wut können dann überwältigend sein. In der Traumatherapie ist Selbstregulation daher besonders wichtig. Denn durch sie lernen wir, mit dem umzugehen, was ist. Wir können ausreichend Abstand einnehmen, um nicht mehr überwältigt zu werden, und dann bewusst wahrnehmen, dass wir im Hier und Jetzt sind. Das Belastende ist vorüber. Die Gefühle werden dabei nicht unterdrückt oder geändert. Aber weil sie nicht mehr überwältigend sind, können sie jetzt fühlbar gemacht werden, so dass wir uns ihnen zuwenden und sie achtsam begleiten können.

Das Entwickeln von Selbst­regulations­fähigkeiten ist ein Lern­prozess, für den es die Nähe, das Verständnis und die Unterstützung eines anderen Menschen braucht. Denn erst durch dessen Co-Regulation erlernen wir die Selbst-Regulation. Menschen mit Trauma, vor allem mit frühen Traumata, haben häufig nicht ausreichend Co-Regulation erfahren, um sich selbst bei intensiven Gefühlen regulieren zu können. Eine Trauma-Gruppen­therapie hilft dann dabei, diese Fähigkeit neu zu lernen. Wir können gemeinsam mit unseren Mitreisenden üben, sie dabei als Vorbilder und Unterstützer erleben und spüren, dass wir mit unseren Gefühlen nicht allein sind. So erkunden wir, wie Selbst­regulation uns Entlastung bringen und in neue Erfahrungen führen kann.

Mit der Kraft der Selbst­regulation wollen wir in der Gruppe außerdem unser sogenanntes Toleranzfenster weiten. Das Toleranz­fenster beschreibt den Bereich, in dem unser Nervensystem in einem ausgeglichenen Zustand ist: Wir sind präsent, handlungsfähig und können Gefühle ausbalancieren. Wenn wir ein Trauma erlebt haben, kann dieses Fenster enger sein. Dann kippen wir schneller in Zustände von Übererregung (z. B. Angst, Panik, Wut, innere Unruhe) oder in Untererregung (z. B. Gefühllosigkeit, Erstarrung, Taubheit, Leere, Rückzug, Verdrängung). Dann dürfen wir üben, das Fenster wieder zu weiten. Dafür widmen wir uns in der Gruppen­psycho­therapie folgenden Aufgaben:

  • Wir lernen unser Toleranzfenster kennen.
  • Wir stärken uns in Selbst­wahrnehmung und lernen unsere „Trigger“ kennen („Wann/Wodurch falle ich aus dem Toleranz­fenster heraus?“)
  • Wir üben, wie wir wieder ins Toleranz­fenster hineinkommen und wie wir es weiten (Stressresistenz)

Dazu dienen uns:

  • Reorientierungstechniken ins Hier und Jetzt
  • Distanzierungsübungen
  • Dissoziations-Stopp-Techniken und Containing
  • Stress Coping
  • Triggeridentifikation
  • Atemtechniken
  • Körpertherapeutische Übungen
Nervensystem und Trauma

Ein Trauma ist nicht das schreckliche Ereignis an sich. Es ist vielmehr das, was im Körper, was in unserem Nervensystem passiert, wenn wir etwas für uns Traumatisches erleben. Unser Nervensystem ist wie ein innerer Wächter: Es entscheidet ununterbrochen, ob wir gerade in Sicherheit sind oder ob Gefahr droht. Im Notfall reagiert es ganz automatisch mit einer Überlebensreaktion:

  • Kampf: Die Energie wird hochge­fahren, das Herz schlägt schneller, die Muskeln spannen sich an.
  • Flucht: Dieselbe Aktivierung, nur mit dem Impuls wegzurennen.
  • Erstarrung: Der Körper schaltet in eine Art „Not-Aus“, weil weder Kampf noch Flucht möglich sind. Wir fühlen uns taub, wie eingefroren, abgeschnitten vom Körper oder von Gefühlen.

Im Idealfall schwingt das Nerven­system flexibel zwischen Aktivierung (Energie, Aufmerksamkeit, Handeln) und Entspan­nung (Ruhe, Regeneration). Wenn wir ein Trauma erlebt haben, verliert das Nerven­system jedoch diese Flexibilität. Es bleibt leichter stecken in Alarm­bereitschaft (Kampf oder Flucht) oder in Erstarrung. Manche leben dann mit einem dauerhaft hochgeregelten Nerven­system. Sie sind ständig angespannt, leicht reizbar, schreckhaft und innerlich immer in Alarm­bereitschaft. Andere erleben mehr die Untererregung und damit Müdigkeit, emotionale Leere oder wie im Nebel zu sein. Viele wechseln unbewusst zwischen beiden Zuständen.

Dieses Ungleichgewicht im Nervensystem führt zu vielfältigen körperlichen und emotionalen Symptomen wie Muskel­verspannungen, Schlaf­störungen, Herzrasen, Verdauungs­problemen und einem chronisch erhöhten Stressniveau.

In der Gruppe wollen wir lernen, unser Nervensystem wieder zu beruhigen. Dazu nutzen wir Übungen für unseren Selbstheilungsnerv, den Nervus Vagus:

  • Blick- und Augenübungen nach Stanley Rosenberg
  • Atemübungen
  • Körper- und Bewegungsübungen
  • Körperliche Stimulationen
  • Biodynamische und orgodynamische Massagen / Berührungen (mit Bekleidung! Selbstmassagen oder Selbstberührungen)
Ressourcenmobilisation: zurück zur Quelle

Um uns der Dunkelheit in uns zuzuwenden, brauchen wir Licht. Dieses Licht sind unsere Ressourcen.

In jedem von uns gibt es einen unversehrten Kern, dem all das erfahrene Leid nichts anhaben konnte. Diesen Kern bezeichne ich gerne als Quelle. Wenn wir zu ihr zurückfinden, können wir das Versehrte in uns halten und trösten. Wir können uns dem Traumatischen in seiner Isolation zuwenden und mit der Kraft unserer Ressourcen verbinden, um es als bewältigt zu empfinden. Dann verbindet sich das Trauma­netzwerk mit dem Ressourcen­netzwerk.

Eine Ressource ist all das, was uns hilft, Sicherheit, Stabilität oder innere Kraft zu spüren. Wir erleben sie als einen positiven, harmonischen Körper­zustand. Indem wir nun unsere Ressourcen mobilisieren, aktivieren wir unsere Quelle. Dabei können wir auch ganz neue Kraft­quellen in uns entdecken, die erst durch die schwierige Erfahrung in uns gewachsen sind (= posttraumatisches Wachstum).

Haben wir unseren unversehrten Kern und unsere wahren Selbst­qualitäten wieder­gefunden, geht es in der Folge darum, diese zu nähren und uns immer wieder damit zu verbinden.

Folgende Themen und Übungen sollen uns dabei helfen:

  • Innere Ressourcen und äußere Ressourcen
  • Mein Körper als Kraftquelle
  • Imaginationen als heilsame Kraft
  • Körpertrancen
  • Arbeit mit positiven Life-Events: Durch positive Erlebnisse haben sich in uns Ressourcen­netzwerke gebildet. Umso öfter wir diese aktivieren, z. B. durch innere Bilder, Gefühle, Körperempfindungen und Körperbewegungen, umso leichter und schneller werden sie für uns zugänglich. Bei dieser Arbeit werden uns in der Gruppe die Bildschirm­technik und die Screen­technik unterstützen.
Körper und Trauma

„Der Körper trägt die Last des Traumas“ – Peter A. Levine

Die Rolle unseres Körpers bei Trauma-Erfahrungen sowie im Zusammen­spiel mit unserer Gefühls­welt wird häufig unterschätzt. Dabei ist seine Bedeutung absolut zentral. Denn unser Körper merkt sich traumatische Erfahrungen und macht diese in Körper­haltungen, Verspan­nungen und konkreten physischen Symptomen sichtbar. Und um Gefühle in Schach zu halten, die wir nicht regulieren können, bauen wir selbst in unserem Körper Spannung auf. Unser Körper ist damit „Träger“ unseres Schmerzes. Zugleich ist er aber auch ein Schlüssel zur Heilung. Denn über den Körper können wir uns der Seele zuwenden und den Zugang zu unseren Gefühlen öffnen. Das ist gerade bei frühen traumatischen Erfahrungen wichtig, die wir gar nicht bewusst greifen oder in Worte fassen können. Unser Körper kann uns dann unterstützen, unsere Gefühle behutsam wahrzu­nehmen, achtsam zu begleiten und durch uns hindurch fließen zu lassen. Wenn wir unseren Körper wieder als sicheres und befreundetes Gefährt unseres Selbst erleben, erfahren wir auch wieder die Verbunden­heit mit unserer Lebens­energie und fühlen uns lebendig. Dafür werde ich in die Gruppen­prozesse all meine Erfahrungen aus der Körper­psychotherapie mit einfließen lassen und Techniken anwenden wie:

  • Atemarbeit
  • Bewegte Meditation
  • Berührungs­sequenzen, Selbstberührungs­sequenzen
  • Embodiment Übungen
  • Flowübungen (Fließendes Gewahrsein)
  • Körperausdrucks­übungen
  • Körperspür- und Wahrnehmungs­sequenzen
  • Körperorientierte Achtsamkeits- und Bewusstseins­arbeit
Psychoedukation: Traumawissen

Traumawissen kann die Welt verändern“ – Verena König

Psychoedukation bedeutet im Grunde: Wissen teilen, das hilft. Es geht darum, die eigenen Erfahrungen besser zu verstehen, um sie dadurch nicht mehr als etwas „Defektes“ oder „Falsches“ wahrzunehmen, sondern als nachvoll­ziehbare Reaktion von Körper, Psyche und Nerven­system auf das, was geschehen ist. Durch das entsprechende Wissen, das ich in der Gruppe vermittele, können Sie ein inneres Erleben entwickeln von: Ich habe auf ein unnormales Ereignis menschlich normal reagiert. Das ist im Trauma-Zusammen­hang unglaublich wertvoll. Denn viele Betroffene fühlen sich verwirrt oder schuldig, weil sie ihre eigenen Reaktionen nicht begreifen:

„Warum bekomme ich Panik, obwohl ich weiß, dass nichts passiert?“

„Warum bin ich manchmal wie eingefroren?“

„Warum fühle ich mich so anders als andere?“

Wissen über Trauma fördert dann das Verständnis und Mitge­fühl für sich selbst. Menschen mit traumatischen Erfahrungen können dadurch die Anpassungs­kräfte und Überlebens­strategien würdigen, die sie sich aufgrund der schwierigen oder traumatischen Situation angeeignet haben. Das fördert das Selbstwert­gefühl und führt zurück in Selbstwirk­samkeit. Dadurch dass wir in einer Gruppe sind, können wir zudem spüren und hören, dass es anderen auch so ergangen ist. Das hilft uns, uns wieder als „normal“ und nicht „gestört“ wahrzunehmen und unseren Blick positiv-stärkend zu verändern von „Ich bin krank“ zu „Ich habe Kräfte in mir“.

Arbeit mit inneren Persönlichkeitsanteilen

Man kann eine Bezugs­person nicht lieben und gleichzeitig durch sie Leid erleben, ohne in innere Konflikte zu geraten. Um diesen Widerspruch bei Bindungs- und Entwicklungs­trauma­tisierungen zu ertragen, werden oft innere Anteile abgespalten. Das ist ein wichtiger Schutz­mecha­nismus, der uns helfen kann, all das zu überleben. Wie diese Persönlichkeits­anteile aussehen, kann dabei ganz verschieden sein. Der Anteil kann z. B. besonders brav und angepasst sein, um nicht aufzufallen. Er kann keine Bedürfnisse mehr zeigen, um nicht enttäuscht zu werden, oder alles planen und kontrollieren wollen, um sich nicht hilflos und ausge­liefert zu fühlen. Diese inneren Anteile sind unsere Überlebens­strategien von damals. Aber sie können auch noch im Hier und Jetzt reagieren. Das hat dann einen großen Einfluss auf unser Handeln, Denken und Fühlen. Es beeinflusst den Umgang mit uns selbst und prägt vor allem auch die Gestaltung und das Erleben unserer Beziehungen.

In der Arbeit mit inneren Persönlichkeits­anteilen wollen wir unsere eigenen Anteile kennenlernen, sie erkunden und würdigen, sodass sie transformiert und integriert werden können. So kann ein verbundenes wahres SELBST entstehen, das nicht mehr durch Trauma zerrissen ist. Daher ist die therapeutische Arbeit mit inneren Persön­lichkeits­anteilen gerade bei Bindungs- und Entwicklungs­traumata essenziell wichtig.

Dabei geht es nicht darum, einzelne „schlechte“ Teile wegzumachen. Es gibt gar keine schlechten Teile. All unsere inneren Anteile haben sich entwickelt, um uns das Überleben zu sichern oder zu helfen. Das wollen wir wert­schätzen. Und wir wollen unsere Persönlichkeits­anteile erforschen, um die Not dahinter erkennen und befreien zu können. Denn dann können sich die Anteile entspannen und ihre Kraft für die Gestaltung unseres heutigen Lebens und unserer Beziehungen freigeben. 

„Vielleicht sind alle Drachen unseres Lebens Prinzessinnen, die nur darauf warten uns einmal schön und mutig zu sehen. Vielleicht ist alles Schreckliche im Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will.“

 – Rainer Maria Rilke

 Bei der Teilearbeit erkunden wir unsere unter­schiedlichen inneren Persön­lichkeits­anteile, wobei uns die Gruppe die besondere Möglichkeit bietet, auch noch durch „das Andere“ Anteile in uns entdecken. Wir kreieren eine „innere Bühne“ und lernen, uns zu distanzieren und Abstand einzunehmen, sodass wir unsere Anteile kennen­lernen und für sie da sein können. Wenn unsere Beschützer­teile einverstanden sind und es uns erlauben, können wir uns auch den verletzten Teilen in uns zuwenden, was bei Bindungs- und Entwicklungs­traumata häufig innere Kind-Anteile sind. Wir werden zu einem achtsamen und liebevollen Gegenüber für unsere inneren Persönlichkeits­anteile und können Dynamiken zwischen ihnen erfassen. Und wir erleben uns außerhalb davon: Wer bin ich noch? So entdecken und erfahren wir unser wahres SELBST mit all unseren wahren Selbst­qualitäten.

Inner Bonding – Arbeit mit dem inneren Kind

Erst wenn wir bereit sind auf die Wiedergut­machung von außen zu verzichten und uns selbst die Hand reichen, beginnt Heilung!

Bei Bindungs- und Entwicklungs­traumata liegt der größte Schmerz oft darin, dass niemand da war, der die Gefühle des Kindes gesehen, gehalten und gewürdigt hat. Das Kind wurde mit seinen Ängsten oder Schmerzen allein gelassen. Damit hat es verinnerlicht: „Meine Gefühle sind zu viel“ oder „Ich bin nicht liebenswert, so wie ich bin.“ Durch Inner Bonding können Sie lernen, selbst die liebevolle, sichere Bezugsperson für sich sein, die Sie damals gebraucht hätten. Das ist wie ein Nachnähren Ihrer inneren Kind-Anteile.

Durch das Inner Bonding in einer Gruppe erfahren wir, dass auch andere solche Anteile in sich tragen. Wir erleben in einem geschützten Raum, dass wir mit unserer Verletzlichkeit nicht abgelehnt werden, sondern willkom­men sind und gehalten werden. Wenn wir auch nicht ändern können, was uns widerfahren ist, können wir unserem inneren Kind so doch zeigen, dass es vorbei ist, dass jetzt sichere Bindungen möglich sind und es Liebe, Trost, Sicherheit und Geborgenheit gibt.

Um zu lernen, wie wir selbst die gute Mutter oder der gute Vater für unsere inneres Kind werden und es bestärkend an die Hand nehmen können, befassen wir uns in der Gruppe unter anderem mit dem Folgenden:

  • Ressourcen der inneren Kind-Anteile
  • Imaginative Kontakt­aufnahme mit dem inneren Kind
  • Üben von inneren Dialogen
  • Erstes Versorgen von inneren Kind-Anteilen (z. B. Entwicklung eines geborgenen Ortes oder innerer Helfer)
  • Unterscheidung von Erwachsenidentität und innerer Kind-Identität
  • Üben von Distanzierung (um nicht in die alte Erfahrung zu kollabieren)
  • Bergen der innerer Kind-Anteile
  • Betrauern des Nie-Gehabten und trösten der inneren Kind-Anteile
Trauma und Beziehung

„Wenn die Menschen, auf die wir uns verlassen haben, um getröstet und beruhigt zu werden, zu einer Bedrohung wurden, dann verbindet sich das Bedürfnis nach Bindung mit Angst statt mit Liebe […] dann spüren wir oft einen Schmerz, wenn wir unser Herz öffnen. Es zeigt sich keine Güte, sondern Wut oder das Gefühl, dass wir uns verteidigen müssen.“ – Kirstin Neff

Durch traumatische Erfahrungen ziehen wir uns zurück und verschließen uns, um nicht wieder verletzt zu werden. Doch ohne menschliche Verbunden­heit verharren wir weiter in Einsamkeit und alten Schutzstrategien. Das führt zu einem scheinbaren Paradox: Trauma geschieht in Beziehung, Trauma heilt in Beziehung. Aber wenn man genauer hinschaut, kann es nur so sein. Denn das Trauma sitzt in unserem Nerven­system und das kann den erfahrenen Schmerz durch Beziehung (= gespeicherte Gefahren­situation) nur durch ein erneutes und anderes Erleben von Beziehung heilen (= speichern einer sicheren Situation).

In der Gruppen­therapie lernen wir, welche Folgen traumatische Beziehungs­erfahrungen in der Kindheit auf heutige Beziehungen haben können, z. B. Angst vor Verlassen­werden, übermäßiges Klammern, die Unfähig­keit zu vertrauen oder emotionale Distanz. Ich vermittele die theoretischen Hinter­gründe und Zusammen­hänge (Traumawissen, Traumadynamiken), durch die ein Erkennen und Verstehen beginnen kann, sodass wir über unsere alten Wunden hinauswachsen können.

In gruppen­dynamischen Übungen geht es dann darum, neue Beziehungs­erfahrungen zu erleben. Dabei wollen wir keine Symptome unterdrücken oder loswerden. Vielmehr schauen wir gemeinsam auf die Wunden, die zugrunde liegen und die so dringend gesehen und versorgt werden wollen. Wir wenden uns unserem Schmerz als einem Ruf nach Verbundenheit zu, damit unsere Beziehungen zu Heilung führen können anstatt Ausdruck dieser Wunden zu sein. Dafür werden uns unter anderem folgende Fragen in der Gruppe leiten:

  • Welche Bindungsmuster gibt es?
  • Welche Bindungsmuster lebe ich selbst?
  • Welche Überlebens­strategien habe ich in Beziehungen entwickelt?
  • Welche inneren Persönlichkeits­anteile sind in Beziehungen aktiv?
  • Wie kann eine Begegnung zwischen Menschen von Herz zu Herz gelingen? Eine Begegnung von einem wahren SELBST zu einem anderen wahren SELBST?
  • Wie ist es mich mitzuteilen (aus meinem Herzen zu sprechen) und wirklich gehört zu werden?

 

Und wir werden uns beschäftigen mit Themen wie:

  • Bewusstseins­qualitäten und -ebenen in Beziehungen
  • Mein Raum und dein Raum – gesunde Beziehungs­räume
  • Gesunde Grenzen – gesunde Beziehungen
  • Sehen und gesehen werden
  • Mitfühlendes Zuhören
  • Gewaltfreie Kommunikation
  • Co-Regulation durch Beziehung und Bindung: halten und gehalten werden, berührt und berührt werden.
Ausrichtung und Neuorientierung / Potenzialentfaltung

„Das Trauma beinhaltet ein lebenslanges Niederdrücken, einen enormen Aufwand an Energie um den Schmerz nicht zu spüren. Wenn wir heilen, wird dieselbe Energie für das Leben befreit und für das SEIN in der Gegenwart. So kann die Energie des Traumas transformiert werden und umgewandelt in die Energie des Lebens.“ – Gabor Maté

Bei der gruppen­thera­peutischen Arbeit mit Trauma geht es wie in der trauma­orientierten Einzel­therapie auch darum, neue Ziele, Werte und Lebensmöglichkeiten zu entdecken. Die Gruppe kann dabei zum Resonanz­raum werden, um neue Stärken, Einsichten und Perspektiven zu entwickeln. So kann aus dem Trauma heraus ein Wachstum geschehen. Das bedeutet nicht, dass das Trauma selbst „gut“ ist oder verschwindet, sondern dass wir uns trotz oder gerade durch das Trauma positiv entwickeln können. Weil wir es überlebt und daraus gelernt haben, sodass wir daran wachsen können. So können wir uns z. B. unserer Kraft und unserer Ressourcen bewusst werden, unsere Beziehungsqualitäten verbessern oder unser Leben intensiver wertschätzen. Wir beschäftigen uns zu diesem Thema in der Gruppen­therapie unter anderem mit folgenden Aspekten:

  • Ausdruck und Lebendigkeit
  • Ausdruck und Kreativität
  • Nähren des wahren Selbst / wahrer Selbst­qualitäten: Mut, Liebe, Kreativität, Verbundenheit, Frieden
  • Wahrnehmung des Selbst als multidimen­sionales Wesen
  • Weiterentwicklung in allen Dimensionen des Menschseins
  • Entdeckung neuer Lebenswege oder Ziele
  • Sinnfindung

Welche Techniken und Methoden fließen in die Gruppen­arbeit ein?

Alle Methoden und Techniken, die ich auch in der Einzelbegleitung anbiete, lasse ich mit in die Gruppenprozesse einfließen, je nachdem wo die Gruppe gerade ist, was die Gruppe gerade braucht,

In der Begleitung und Leitung der Gruppenprozesse orientiere ich mich an dem KReST Modell (Körper-, Ressourcen- und systemorientierte Traumaverarbeitung/integration). Das KReST Modell bietet eine strukturierte, sanfte, ressourcen­orientierte und psycho­dynamische Herangehens­weise auf der Basis aktueller Erkenntnisse der Neuro­biologie sowie der Stress-, Bindungs-, Verhaltens- und Trauma­forschung und verläuft in folgenden vier Phasen:

  • Beziehungsaufbau, Vertrauen, Sicherheit
  • Stabilisierung
  • sanfte Traumaverarbeitung, Traumasynthese, Traumaintegration
  • Ausrichtung und Neuorientierung/Potenzialentfaltung

Dieses Vorgehen bieten der Gruppe einen roten Faden und damit Halt, Struktur und Sicherheit. Gleichzeitig haben wir ausreichend Freiraum, um mit unterschiedlichsten Methoden und Techniken in den verschiedenen Phasen zu forschen, zu üben und zu wachsen.

Organi­sa­to­risches

Wann und wo findet die Gruppen­therapie in Hamburg statt?

Für die Psychotherapie-Gruppe „Trauma und Wachstum“ treffen wir uns im Herzen von Hamburg an jedem 1. und 3. Dienstag im Monat, jeweils von 18 bis 21 Uhr. 

Unser Treffpunkt ist das Integralis Institut Hamburg-Barmbek, Stückenstraße 74. Dort steht uns ein wunderbar heller, großzügiger und ruhiger Raum mit warmem Buchenholz­parkett zur Verfügung.

Fotos: Integralis Institus

Wie viel kostet die Gruppe „Trauma und Wachstum“?

Die Gruppentherapie ist eine reine Privatleistung und kann nicht über die Krankenkasse abgerechnet werden. Die Abrechnung erfolgt direkt zwischen Ihnen und mir; die Rechnungsstellung erfolgt monatlich.

Die Kosten für einen Gruppenabend betragen 90,00 Euro / 3 Stunden.

Wie können Sie sich für die Gruppentherapie in Hamburg anmelden?

Um sich für die Psychotherapie-Gruppe „Trauma und Wachstum“ anzumelden, ist ein persönliches Erstgespräch in meiner Praxis erforderlich. Rufen Sie mich dafür gerne an. Sollte ich nicht an das Telefon gehen, sprechen sie mir bitte auf meinem Anruf­beantworter, wann und unter welcher Telefon­nummer ich sie am besten erreichen kann. Oder schicken Sie mir eine Mail mit diesen Angaben. Ich melde mich dann nach Möglichkeit innerhalb von zwei Werk­tagen zurück und wir können einen Termin vereinbaren.

Bei diesem Termin lernen wir uns kennen und prüfen, ob Ihr Anliegen zu dem thera­peutischen Angebot der Gruppe passt. Sie können für sich abschätzen, ob Sie sich mit mir als Therapeutin wohlfühlen und ich kann in einer ersten Anamnese sicherstellen, dass es keine Ausschluss­gründe für die Teilnahme an einer Gruppen­psychotherapie gibt. Das gibt auch den bestehenden Gruppen­mitgliedern Sicherheit.

Entscheiden Sie sich nach dem Erst­gespräch für die Gruppentherapie und spricht auch aus meiner Sicht nichts dagegen, gilt Ihre Anmeldung verbindlich für sechs Termine. Die Teilnahme kann später beliebig verlängert werden.

Wann ist eine Gruppen­therapie nicht sinnvoll?

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Therapie­angebote und eine noch größere Anzahl an Gründen, ein thera­peutisches Angebot wahrnehmen zu wollen. Wichtig ist, dass die Therapie zu Ihnen und Ihrer aktuellen Lebens­lage passt. Schauen Sie gerne in die folgende Liste. Wenn Sie sich darin wieder­erkennen, ist eine Gruppen­psychotherapie zum jetzigen Zeitpunkt für Sie eher weniger geeignet. Oder es wäre eine zusätzliche Einzel­begleitung notwendig. Welcher Weg individuell für Sie hilfreich sein kann, können wir in bis zu vier vorbereitenden Einzelsitzungen ausführlich klären. Sprechen Sie mich dafür gerne an.

Umstände, die gegen eine Gruppen­therapie sprechen:

  • akute Krisen mit der Gefahr, sich selbst oder andere zu verletzen
  • akute Phasen in einer Psychose, Manie oder Persönlichkeits­störung mit starken narzisstischen oder antisozialen Tendenzen
  • aktive Suchter­krankungen; für eine Gruppen­therapie braucht es zunächst eine Phase der Abstinenz und Stabilisierung
  • massive Schwierigkeiten, sich an Regeln oder Strukturen zu halten
  • ausgeprägte Angst vor anderen Menschen oder das Unvermögen, ihre Anwesenheit und Nähe auszuhalten
  • zu wenig oder keine Selbstregulation z. B. bei Rück­meldungen aus der Gruppe
  • starke Dissoziation­sphänomene
  • fehlende Bereitschaft, sich auf eine Gruppe, Selbst­reflexion und die Arbeit an sich selbst einzulassen
  • massive Sprach- oder Verständnis­schwierigkeiten, die eine Teilhabe an und Kommunikation in der Gruppe verhindern

 

All das sind jedoch keine endgültigen Ausschluss­gründe. Oft geht es nur darum, wann der richtige Zeitpunkt für eine Gruppen­therapie gekommen ist. Mit mehr Stabilität oder ergänzender Einzelarbeit können viele Menschen zu einem späteren Zeitpunkt dann doch von der Gruppenarbeit profitieren.

Da wo du verloren gegangen bist, da findest du dich.

– Rumi

In meiner Praxis für Körper­psycho­therapie und Trauma­therapie in Hamburg biete ich Ihnen eine wertschätzende Begleitung und einen geschützten Raum, in dem Wandel und Wachstum achtsam geschehen und Sie sich gut aufgehoben fühlen können. Bei Fragen und Terminwünschen kontaktieren Sie mich gerne.

Körperpsychotherapie und Traumatherapie in Hamburg Praxis Susanne Marquardt

Körperpsychotherapie und Traumatherapie in Hamburg

Praxis Susanne Marquardt

Voll-Heilpraktikerin für Körperpsychotherapie und Traumatherapie / IFS-Therapeutin
Weidende 7a
22395 Hamburg-Sasel

Telefon: 040 30030558
mail@susanne-marquardt.com